Post #674:
Die Heide in Kessel, Belgien, zeichnet sich durch Heidekraut, Sümpfe, Treibsand und Teiche aus. Heidelandschaften sind ein wunderschönes Beispiel für das Zusammenspiel von Kultur und Artenvielfalt. Vor 6000 Jahren waren noch 80 Prozent Europas von Wäldern bedeckt. Heidegebiete kamen natürlich nur in sehr seltenen Fällen an Küsten, in Moorlandschaften und in den Bergen vor. Dann begannen die Menschen, die Wälder für sich zu nutzen. Sie benötigten Weideland und veränderten dadurch nicht nur die Landschaft, sondern schufen auch neue Lebensräume für viele verschiedene Arten. Die intensive Nutzung abgeholzter und gerodeter Flächen führte zu immer nährstoffärmeren Böden, und es wurden Weidetiere gezüchtet, die besonders für diese Gebiete geeignet sind. Die obere Bodenschicht wurde regelmäßig entfernt, mit Tiermist vermischt und verbrannt oder als Dünger auf die Felder aufgebracht. Der Regen wusch die letzten Nährstoffe aus, und speziell angepasste Pflanzenarten ließen sich dort nieder, gefolgt von seltenen Tieren.
Diese einzigartigen Ökosysteme überleben nur durch aktives menschliches Eingreifen, das durch Jahrhunderte der Heidewirtschaft erreicht wurde. Diese Art der Landwirtschaft ist jedoch unwirtschaftlich geworden, und ein großer Teil des Landes wurde durch die Anwendung von Düngemitteln in Ackerland umgewandelt. Andere Gebiete wurden wieder zu Wald, weil die Haltung von Tieren auf nährstoffarmen Flächen mit niedrigeren Erträgen verbunden ist. Mit dem Verlust der Heidelandschaft sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Und all die Schönheit, die Maler und Dichter schon immer inspiriert hat, könnte einfach verschwinden. Es könnte kaum allein die Artenvielfalt gewesen sein, die zu aktiven Naturschutzmaßnahmen geführt hat, sondern eher die kulturelle Verbindung zu dieser romantisierten Landschaftsform. Wir bewahren, was wir schön finden, und wir können nur das schön finden, was wir sehen können.
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Dieser Beitrag ist Teil der künstlerischen Performance The Happening auf Instagram.
Weitere Informationen zu diesem Kunstprojekt Zugehöriger Beitrag auf InstagramErsteller dieses Beitrags ist Frederic Hilpert
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