Blick auf die Plattenbauten in der Karl-Friedrich-Schinkel-Straße in Plauen (Vogtland/Sachsen) im Jahr 2000. Ich habe dort eine Zeit lang an den Wochenenden gewohnt. Die hintere Reihe von Gebäuden und das Gebäude auf der rechten Seite wurden seitdem abgerissen.

Heute ist mein 37. Geburtstag! 🥳

Das sind meine beiden Lieblingszahlen. Dies wird also mein Lieblingsjahr meines Lebens. 😎

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Das Bild zeigt mich in den 90er Jahren vor dem Eingang zu unserem ehemaligen Haus in Sachsen. Es war Teil eines ehemaligen Ritterguts "Rittergut Schilbach". Umgeben von Feuchtwiesen, Wäldern und verlassenen Gebäuden erlebte ich jeden Tag unterschiedliche Abenteuer. Ich hatte ein Diktiergerät, mit dem ich Songs aus dem Radio aufnahm, ein BMX, an das ich das Diktiergerät anbrachte, und viele "Fangkästen", um Tiere zu fangen und zu beobachten. Ich hatte so etwas wie einen sechsten Sinn und wusste genau, welche Steine ich anheben musste. Reflexartig griff ich ins hohe Gras und hatte eine Maus in der Hand. Ich grub einen Wühlmaustunnel und eine Zwergspitzmaus starrte mich an. Ich umarmte Bäume und hoffte, dass Aliens kommen und mich abholen würden. Ich hatte drei Fernsehkanäle, sehr wenige Freunde, aber einen Commodore 64. Und viele Bücher. Meine Eltern erklärten mir selten etwas, forderten mich aber immer heraus, es selbst herauszufinden. Ich wollte wirklich ein Instrument beherrschen, aber ich war zu dumm dafür. In der Schule spielte ich immer die Triangel. Ich war immer furchtbar schlecht im Sport, aber ich konnte durch das Dickicht wie ein Dschungel-Mowgli rennen und auf dem Lenker meines Fahrrads stehen, während ich fuhr. Ich hatte ein Baumhaus ohne Wände, aber mit einem Aufzug (ein großer Eimer an einem Seil). Es gab magische Orte, die sich anders anfühlten. Schreckliche Dinge passierten gleichzeitig, aber ich lachte immer und betrachtete das Leben als Abenteuer. Ich bewahre diese Stärke, dieses ewige Kind, denn wir werden jeden Tag in einer unbekannten Welt wiedergeboren. 🌌🌠

Unsere Großeltern besuchten mich und meinen kleinen Bruder im Kinderheim. Beide liebten Tiere und versorgten mich mit vielen Büchern und Kuchen. Meine Großmutter war Künstlerin und malte Tierporträts mit Schminke auf Papier. Sie war eine Cousine des deutschen Malers Rudolf Kortokraks. Daher kommt wahrscheinlich meine künstlerische Ader. Beide waren politisch aktiv. Mein Großvater hatte einen großartigen Sinn für Humor und war der Sohn des deutschen Gründervaters und Humanisten Dr. Werner Hilpert. Trotzdem wuchsen wir unter einfachen Lebensbedingungen auf. Mein Bruder und ich lebten insgesamt etwa drei Jahre in Kinderheimen. Meine Mutter war neun Jahre lang obdachlos. Das Leben lässt sich nicht in Kategorien einteilen. Das erste Kinderheim war privat finanziert und bot ein wenig Luxus (z.B. Computerraum, Sauna, Ausflüge, Versorgung), aber wir wurden immer als Werbefiguren verwendet (z.B. Zeitungsberichte über Firma XY, die das Kinderheim mit einer Spielzeug-Rennbahn sponsert, etc.). Das zweite Kinderheim, wo die Fotos aufgenommen wurden, war viel einfacher und konnte sich moderne Ausstattung wie neue Möbel und Computer erst ein paar Jahre nach dem Mauerfall durch eine großzügige Spende des Lions Clubs leisten. Stattdessen gingen wir oft gemeinsam in die Natur, um Pilze und Beeren zu sammeln, und lernten bei jeder Gelegenheit zu feilschen. Viele der Bewohner des Kinderheims waren geistig behindert. Dort fand ich Freunde und lernte früh, was die wahren Qualitäten des Menschseins sind. Es ist, Mensch zu sein.

Die Villa Stark in Markneukirchen war zwei Jahre lang mein Zuhause. Ein wichtiger Abschnitt in meinem Leben. Man ist nicht automatisch reich, wenn man in einer Villa lebt. Man ist reich, wenn man Liebe erfährt. Dieses Gebäude ist ein Kinderheim. Ein Ort, an dem Schicksale aufeinandertreffen. Eine kurze Einführung in die Bedeutung des Lebens.

Wir waren 20-30 Kinder und Jugendliche, aufgeteilt in drei Gruppen. Niemand kommt in ein Kinderheim, wenn alles in Ordnung ist. Einige von uns haben dort ihre gesamte Kindheit verbracht. Als ich 1998 dort ankam, war das 8 Jahre nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. Das Kinderheim wurde gerade modernisiert. Ich zog in eine neu renovierte Villa ein - cool! Von meinen Kameraden und den Betreuern habe ich gelernt, wie es früher war. Als es nur ein Badezimmer gab und wie sie dieselbe Waschmaschine für alle Wäsche und zum Aufwärmen von Würstchen benutzten. Als die Möbel alt waren und die Böden abgenutzt. Aber damals waren sie zufrieden mit dem, was sie hatten.

Etwas zu haben ist, was die meisten Menschen wollen. Eine Familie zu haben ist sehr schön. Aber das Leben ist flüchtig. Und es hat seinen eigenen Plan. Was auch immer du übrig hast, bist du. Dein Herz, deine Wünsche und deine Träume. Damit füllst du das Leben, wo auch immer du bist. Genau darin liegt der ganze Sinn. Liebe kann man nicht kaufen. Man kann sie nie verdienen, erzwingen oder verlangen. Man kann nur ein Mensch der Liebe sein. Niemand kann dir das nehmen, außer dir selbst. Das ist die Energie, um dein Leben frei zu gestalten.

Das bin ich nach meiner Jugendweihe vor 20 Jahren. Die Jugendweihe ist eine weltliche Jugendweihezeremonie, die von deutschen 14-Jährigen praktiziert wird, hauptsächlich bekannt in Ostdeutschland. Im Jahr 2000 gab es bundesweit fast 100.000 Teilnehmer, 10 Jahre später waren es nur noch etwa 25.000 Teilnehmer. Dies hat jedoch weniger mit der Beliebtheit zu tun. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands zogen viele vom Osten in den Westen. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Beliebtheit der Jugendweihe wieder zunimmt. Mir hat es gefallen, weil ich Geld bekam und fortan 2 Stunden länger aufbleiben durfte. Ich lebte in einem Kinderheim mit sehr strengen Regeln, und mein neues Privileg wurde wirklich ein Segen, besonders weil ich endlich die wirklich interessanten Filme sehen durfte. 🙃

Wir hatten auch eine elektronische Schreibmaschine, aber das gefiel mir besser! Ich habe viel Science-Fiction geschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, saß ich bei Spaceship3000 (über ein Raumschiff, das in der Vergangenheit vor Millionen von Jahren gestrandet ist). Ich habe es genossen, die Perry Rhodan-Bücher meines älteren Bruders zu lesen, was sehr inspirierend war. Damals gab es nur drei verschneite Fernsehsender und der Computer war ein alter C64. Ich kannte das Internet nur aus Fernsehberichten. Das Handy war die Telefonzelle an der Bushaltestelle. Daran war nichts Schlimmes.

Einmal hatte ich einen Hund. Ihr Name war Buffy.
Ich habe sie geliebt. Ich habe sie verloren.
Sie war meine beste Freundin.
Niemand hat mich jemals wieder so zum Lächeln gebracht.