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Dieser Beitrag ist Teil der künstlerischen Performance The Happening auf Instagram.
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Frauen gelten im Allgemeinen als das einfühlsame Geschlecht. Das kann ich so nicht wirklich bestätigen. Ich denke, der Begriff Wohlwollen ist hier passender. Ich glaube, Frauen neigen eher zu Wohlwollen, während Empathie eine Fähigkeit ist, die unabhängig vom Geschlecht entwickelt werden kann. Ich denke, viele Menschen kennen den Unterschied zwischen Moral und Empathie nicht. Empathie bedeutet, offen für die Perspektive und die Bedürfnisse anderer zu sein. Moral ist ein Ideal, das jeder für sich selbst hat. Dieses Ideal anderen aufzuzwingen, hat nichts mit Empathie zu tun.
Ein Beispiel dafür ist, dass Männern oft gesagt wird: Du musst keine Muskeln aufbauen. Du musst deine Männlichkeit nicht verstärken. Doch damit wird sofort ein Urteil gefällt, dann mit einem persönlichen Ideal verknüpft und schließlich versucht, dem anderen genau dieses Ideal aufzudrängen. Das ist keine Empathie, selbst wenn es aus einem wohlwollenden Motiv heraus geschieht. Das ist Moralisierung.
Tatsächlich ist die Wirkung, selbst wenn die Motive grundsätzlich unterschiedlich sind, nicht so unähnlich dem berüchtigten Gaslighting (eine subtile Form von Gewalt). Als Mann kann man genauso verunsichert werden und an sich zweifeln wie Frauen und nicht-binäre Menschen. Niemand – unabhängig vom Geschlecht – möchte gesagt bekommen, was er oder sie wollen darf oder nicht.
Für Männer ist körperliche Stärke kein universelles, aber ein häufiges Bedürfnis, das in ihrer Natur liegt. Ebenso sind Dominanz oder Stärke durch Überlegenheit völlig natürliche Antriebe – die übrigens auch bei Frauen vorkommen.
In einer Gesellschaft geht es nicht darum, Regeln darüber aufzustellen, wer was sein darf, sondern darum, dass jeder seine Bedürfnisse innerhalb eines sozial akzeptablen Rahmens frei ausleben kann, ohne darauf reduziert oder als Mensch beurteilt zu werden. Wenn wir über toxische Männlichkeit sprechen, meinen wir eine Dynamik, die schädlich ist – zum Beispiel aggressives Verhalten, das anderen schadet (also nicht sozial akzeptabel ist). Aber wenn wir immer wieder über toxische Männlichkeit reden, müssen wir auch über toxische Weiblichkeit sprechen. Toxische Weiblichkeit ist zum Beispiel das moralisierende Verhalten, das ich beschrieben habe. Und wenn wir uns jetzt von der Vorstellung lösen, dass beide Dinge stereotypisch bestimmten Geschlechtern zugeordnet werden können, könnten wir vielleicht eine objektivere Diskussionsgrundlage finden – eine, die nicht auf Dämonisierung, sondern auf Empathie basiert.
🤗 Für eine differenziertere Diskussion kannst du gerne den Kommentarbereich, private Nachrichten oder das anonyme Kontaktformular auf meiner Website nutzen.
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Weitere Informationen zu diesem Kunstprojekt Zugehöriger Beitrag auf InstagramErsteller dieses Beitrags ist Frederic Hilpert
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