Für jemanden mit ADHS ist es schwierig, öffentlich über das Thema zu sprechen, wenn man sich systematisch benachteiligt fühlt. Doch gerade die Betroffenen können echte Einblicke bieten, während die Medien meist Stereotype und idealisierte Bilder verbreiten. Mir ist aufgefallen, wie populär übermäßig einfache Antworten geworden sind, gepaart mit einer Aggressivität, die keinen Raum für Nuancen lässt. Ich habe erkannt, dass vieles, was auf den ersten Blick hilfreich erscheint, sich als das Gegenteil entpuppt.

Wir sprechen von Schlagworten, die negatives Verhalten auf „böse“ Persönlichkeitsmerkmale reduzieren. Viele Menschen scheinen in einer Welt voller sogenannter Narzissten und Respektlosigkeit zu leben. Doch die meisten Menschen, die als „Narzissten“ bezeichnet werden, sind das gar nicht. Oft ist es die Person, die diese Anschuldigungen erhebt, die selbst zentriertes Denken und begrenztes Verständnis zeigt. Die Leute applaudieren schnell, wenn bestimmte Persönlichkeiten Verhalten mit markigen, klaren Worten vereinfachen. „Menschen ändern sich nicht. Wenn dein Partner dich anlügt, ist das ein Mangel an Respekt!“ – was für eine Aussage. Wenn nur die Welt so einfach wäre.

Wer sich auf eigene Annahmen über die Motive einer anderen Person verlässt, dringt in deren Inneres ein, zeigt aber kein echtes Verständnis – stattdessen erhebt er sich über diese Person und den Konflikt.

Menschen sind nicht dazu da, die persönlichen Erwartungen anderer zu erfüllen; es gibt immer einen größeren Kontext. Kommunikation bedeutet nicht, Menschen in Schubladen zu zwängen. Menschen sind keine Fußbälle, die man in das Tor der eigenen Wahrnehmung schießen kann; sie sind komplexe Wesen, voller Schwächen, Ängste und Fehler. Mir fällt auf, wie wenig nuanciert und hochgradig polarisiert dieses Spektakel ist.

Was ich sagen will, ist dies: Der Drang nach einfachen Antworten und klaren Bösewichten verfehlt das Wesentliche völlig. Menschen, besonders jene mit ADHS oder anderen Herausforderungen, passen nicht in Schwarz-Weiß-Kategorien. Solange wir uns von diesen billigen Vereinfachungen täuschen lassen, verhindern wir echtes Verständnis und vertiefen die Spaltung.

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Es hat mir geholfen, meine Erfahrungen und Gedanken zu verschiedenen Aspekten des Lebens zu teilen, die mich nicht nur belasten, sondern auch stärken. Eine zentrale Schwierigkeit ist meine Neigung zum egozentrischen Denken.

Dies entwickelte sich aus einem System der Unterdrückung. Um meine Interessen in meiner Familie zu wahren, während ich ständig manipuliert und benutzt wurde, entwickelte ich als Kind Bewältigungsmechanismen.

Ich musste nie viel tun, um Aufmerksamkeit zu bekommen, weil meine Verwandten ihren Einfluss auf mich aufrechterhalten wollten. Infolgedessen fühlte ich nie wirklich das Bedürfnis, starke narzisstische Verhaltensmuster in Beziehungen zu entwickeln.

Stattdessen entwickelte ich eher egoistische Verhaltensmuster, da jede Phase meines Lebens von struktureller Instabilität geprägt war und andere Menschen versuchten, meine Perspektive zu beeinflussen, oft zu ihrem eigenen Vorteil.

Ich bin nicht in diesem Egozentrismus gefangen, aber ich arbeite daran, die schädlichen Aspekte und ihre Auslöser zu identifizieren. Wie jeder habe ich bestimmte Dynamiken in meiner Persönlichkeit, die aus adaptiven (nützlichen) und maladaptiven (schädlichen) Verhaltensmustern bestehen. Diese sind eng mit Emotionen und der Emotionsregulation verbunden. Ich bin sehr empathisch, aber dies wird manchmal mehr oder weniger von meinen egoistischen Tendenzen beeinflusst. Mein ADHS stellt manchmal eine Herausforderung für meine Emotionsregulation dar.

Da ich "öffentlich" über meine Erfahrungen berichtet habe, fühlt es sich an, als hätte ich ein Stück Selbstbestimmung zurückgewonnen, weil es jetzt gesagt wurde und ich nichts weiter tun kann. Ich könnte mich immer noch an National Geographic wenden, aber ich glaube, das reicht.

Es hat mich befreit und Raum für unabhängiges Denken geschaffen, das nicht ständig in einer Abwehrhaltung gefangen ist. Die Möglichkeit, einen freien und selbstbestimmten (weniger selbstzentrierten) Blick auf meine eigenen Verantwortlichkeiten zu werfen, hat mir die Erkenntnis gebracht, woran ich arbeiten kann, um meine Situation langfristig zu verbessern.

Ich habe erkannt, dass ich meine Fähigkeit, die Standpunkte anderer Menschen zu berücksichtigen, verbessern kann und dass ich eine bessere Chance auf langfristige emotionale Stabilität habe, wenn ich lerne, auch den tiefsten Schmerz zu vergeben, ihn loszulassen und ihm keine Macht mehr zu geben.

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Glühwürmchen in einem Maisfeld fangen 🌌✨️

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🙃💭 An der Kreuzung zwischen 'Friedenslinde' und 'Wallstraße'. Eine Mauer dient als Befestigung und Schutz. Sie ist ein Mittel, um das Bedürfnis nach Frieden zu erfüllen. Aber wenn sich jeder isoliert, kann es keinen Austausch und kein gegenseitiges Verständnis geben. Die Bedürfnisse einer Partei können sich ändern, und diejenigen, die sich nicht mit anderen identifizieren, könnten sich berechtigt fühlen, ihre Stärken zu ihrem Vorteil zu nutzen.

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Augen sind wie ein stiller Ozean aus Lügen und Wahrheit, aber ich bin ein mutiger Seemann, der viele Untiefen befahren hat.

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